Schutz gegen sexualisierte Gewalt

Der Schutz unserer Kinder & Jugendlichen vor unangemessenen Annäherungen und Behandlungen durch Vertrauenspersonen oder andere Personen ist für unseren Verein besonders wichtig. Auch wenn es bei uns bislang keine Vorfälle dieser Art gab, gibt es ganz allgemein sowohl im Leistungs- als auch im Breitensport immer wieder eklatante Vorkommnisse, die schlimme Folgen für die Betroffenen haben. Hierüber klärt auch die Studie der  „Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs“ auf.

Deshalb beschäftigen wir uns intensiv mit diesem Thema. Das Thema geht uns alle an.

Was bedeutet Prävention sexualisierter Gewalt?

Zur Prävention sexualisierter Gewalt – kurz PsG genannt – gehören alle Maßnahmen, die sexualisierte Gewalt im organisierten Sport gar nicht erst entstehen lassen und die eine Kultur der Aufmerksamkeit schaffen. Sportvereine und -verbände sind daher in der Verantwortung Schutzelemente zu entwickeln und umzusetzen, um einen wichtigen Beitrag zum Kindeswohl in der Gesellschaft zu leisten.

Doch was ist sexualisierte Gewalt eigentlich?

Sexualisierte Gewalt bedeutet, dass eine Person die Unwissenheit, das Vertrauen oder die Abhängigkeit eines Kindes oder Jugendlichen zur Befriedigung der eigenen sexuellen Bedürfnisse benutzt. Die Formen der sexualisierten Gewalt reichen von verbalen Anzüglichkeiten, sexualisierten Belästigungen, unerwünschten Körperberührungen und Übergriffen bis hin zum sexuellen Missbrauch.

Warum wählen Täter/innen gezielt die sportliche Jugendarbeit aus?

Täter/innen nutzen den Sport, da sie hier leicht mit Mädchen und Jungen in Kontakt kommen. Die körperliche Nähe und emotionale Bindung im Sport können sie gezielt für ihre Zwecke missbrauchen.

 

Was tun wir, als SV-DJK Taufkirchen?

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POLIZEILICHES FÜHRUNGSZEUGNIS:

Der Schutz unserer Kinder und Jugendlichen vor sexuellem Missbrauch liegt uns seitens des Vereins sehr am Herzen.

Deshalb legen alle aktuellen Kinder- und Jugendbetreuer, die bei uns tätig sind, ein aktuelles erweitertes polizeiliches Führungszeugnis vor. Dies ist ein dauerhaftes Erfordernis in unserem Verein und wird in regelmäßigen Abständen aktualisiert.

Hintergrund:

Der SV-DJK Taufkirchen hat sich ganz besonders dem Kinder- und Jugendsport in der Gemeinde Taufkirchen verschrieben. Aus diesem Grunde und wegen der Erstellung flankierender Grundprinzipien des Miteinanders, wollen wir im Geiste des §72a SGB VIII entsprechende Empfehlungen des Gesetzgebers umsetzen und von den engagierten Betreuern die regelmäßige Vorlage eines erweiterten polizeilichen Führungszeugnisses einholen. Solange die Betreuer eine entsprechende Information nicht vorlegen können oder wollen, werden wir im Interesse des Jugend- und Kindeswohles unserer jüngeren Mitglieder auf eine Betreuung durch diese leider verzichten müssen.

Diese Entscheidung ist keinesfalls Ausdruck eines Generalverdachtes, sondern Teil einer gängigen Praxis im Jugend- und Kindersport moderner Prägung. Das Engagement der in Kinder- und Jugendarbeit tätigen Personen, ist essenziell für die Kinder- und Jugendbetreuung und kann daher nicht hoch genug geschätzt werden.

Es ist ein Anstoß zu einem neuen Verständnis von präventivem Kinderschutz.

Sie dient dazu:

  • Eltern ein Gefühl der Sicherheit zu geben, dass ihre Kinder in vertrauenswürdiger Obhut sind.
  • Den Kindern und Jugendlichen ein Gefühl der Sicherheit zu vermitteln sich beim SV-DJK Taufkirchen in einer geschützten Umgebung zu befinden.
  • Den Betreuern, dem Jugendleiter und dem gesamten Vorstand ein Gefühl zu vermitteln, dass sie Teil einer Gruppe von Ehrenamtlichen sind, für die die Sorge um das Jugend- und Kindeswohl in der Obhut des SV-DJK Taufkirchen ein besonders hohes Gut bedeutet. Insofern sollten wir die künftige Einhaltung dieses Erfordernisses nicht als Last oder Misstrauen empfinden, sondern auf die selbstverständliche Einhaltung stolz sein.

Alle Trainer die jeweils aktuellen Verhaltensleitlinien des Sportvereins für Trainer und werden vom Verein und der jeweiligen Abteilungsleitung auf die bestehenden Grundsätze hingewiesen. Die aktuellen Verhaltensleitlinien kann man unter: https://www.svdjktaufkirchen.de/wp-content/uploads/2025/05/2024_02_22_Praevention.pdf herunterladen

Daneben wird neuen Trainern im Verein ein erfahrener Ansprechpartner zu Beginn zur Seite gestellt. Dieser steht für Fragen zur Verfügung. Die Abteilungsleiter schauen sich gleichzeitig die ersten Trainingseinheiten an. Auf diese Art und Weise wird eine vereinsinterne Aufmerksamkeitskultur geschaffen.

Zudem richten wir uns an diese Handlungsempfehlungen.

Die Sporthochschule Köln hat gemeinsam mit der Klinik für Kinder- und Jugendpsychatrie/Psychotherapie (Universitätsklinikum Ulm) ein Forschungsprojekt „Safe Club“ gegründet. Wir als Sportverein haben uns als einer der vielen „Safe Clubs“ ausbilden lassen. Hier kannst du mehr Infos zu diesem Projekt erfahren.

Das sind unsere Ansprechpartner für das Thema: Prävention für sexueller Gewalt

Wende dich bei Fragen oder Problemen per Mail an unsere Vertrauenspersonen. Anja und Isabel helfen dir gerne weiter und behandeln dein Anliegen selbstverständlich vertraulich.

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Isabel Schaub

„Mein Name ist Isabel Schaub, ich bin Psychologin (M.Sc.) und ausgebildete psychologische Psychotherapeutin mit einer Zusatzqualifikation in Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie. Seit 2017 arbeite ich in einem Kinderheim, wo ich viele junge Menschen auf ihrem Weg begleite – und leider auch regelmäßig mit dem Thema sexualisierte Gewalt konfrontiert bin. 

Als langjähriges Mitglied bin ich dem Verein verbunden und kenne die Strukturen und Herausforderungen im Sportalltag aus nächster Nähe. Als Mutter zweier Töchter liegt mir besonders am Herzen, dass Kinder und Jugendliche in einem geschützten, wertschätzenden Umfeld Sport treiben können. 

Aus dieser beruflichen und persönlichen Erfahrung weiß ich, wie wichtig es ist, Ansprechpersonen zu haben, die zuhören, unterstützen und ernst nehmen – ohne zu urteilen und mit dem nötigen Fachwissen. 

Wenn euch etwas komisch vorkommt, wenn ihr etwas erlebt habt, das sich nicht richtig anfühlt, wenn ihr euch Sorgen macht oder einfach ein ungutes Gefühl habt – dann meldet euch bei mir.

Ich bin für euch da – vertraulich, respektvoll und ohne Druck.“

Ihr erreicht mich per E-Mail unter: isabel.praevention@svdjktaufkirchen.de

Anja Brinkmann

„Mein Name ist Anja Brinkmann, ich bin seit 9 Jahren im SV-DJK Taufkirchen daheim: als Übungsleiterin, als Abteilungsleitung und seit zwei Jahren als Vertrauensperson in unserem Verein.
Ich habe es mir zur Aufgabe gemacht als Ansprechpartnerin im Bereich sexualisierte Gewalt und Übergriffen in unserem Verein zu fungieren. Bei Unsicherheiten, bei Fragen und Problemen oder Anliegen stehe ich helfend an Deiner Seite. Mein Ziel ist es, eine sichere und unterstützende Umgebung für alle jungen und älteren Sportlerinnen und Sportler zu schaffen, damit Sport gewaltfrei stattfinden kann. Sexualisierte Gewalt kann schwerwiegende Auswirkungen haben. Besonders wichtig ist es konkreten Situationen rechtssicher zu begegnen. Wenn Du Fragen zur Prävention sexualisierter Gewalt hast oder mehr über die Unterstützung.“

Ihr erreicht mich per E-Mail unter: anja.praevention@svdjktaufkirchen.de

Qualitätsmerkmale zur konkreten Umsetzung der Prävention von und Intervention bei sexualisierter Gewalt

„Sexualisierte Gewalt geht uns alle an. Sie ist keine Privatsache, sondern eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung, der wir uns gemeinsam stellen müssen. Jeder Mensch hat das Recht auf körperliche und seelische Unversehrtheit.
Prävention beginnt damit, hinzuschauen, statt wegzusehen. Sie bedeutet, Betroffenen zuzuhören und ihnen zu glauben. Sie erfordert, dass wir klare Grenzen setzen und ‚Nein‘ als Antwort respektieren.
Als Gesellschaft tragen wir gemeinsam Verantwortung dafür, sichere Räume zu schaffen – in Familien, Schulen, am Arbeitsplatz, im öffentlichen Leben und ganz besonders im Sport. Durch Aufklärung, offene Gespräche und konsequentes Handeln können wir eine Kultur des gegenseitigen Respekts entwickeln.
Prävention ist der Schlüssel, um sexualisierte Gewalt zu verhindern, bevor sie entsteht. Dafür braucht es Mut, Engagement und das Bewusstsein: Jede und jeder Einzelne kann einen Beitrag leisten. Gemeinsam können wir eine Gesellschaft gestalten, in der alle Menschen ohne Angst vor Übergriffen leben können.

Deswegen orientieren wir uns an die aufgeführten Qualitätsmerkmale aus dem Forschungsprojekt „Safe Sport“ zur Umsetzung der Prävention.“ (Nicolai Fischer – Geschäftsführer des SV-DJK Taufkirchen)

Sportvereine, die zur Prävention von und Intervention bei sexualisierter Gewalt fachlich kompetent aufgestellt sind,

  • √ …haben dies als grundlegendes Prinzip in das Leitbild und die Satzung integriert.
  • √…haben eine öffentlich bekannt gegebene Ansprechperson oder eine/n Beauftragte/n für die Prävention sexualisierter Gewalt und den Kinderschutz.
  • √…haben wenn möglich die Ansprechpersonen oder Beauftragten mit Ressourcen ausgestattet.
  • √…fordern von hauptberuflichen und ehrenamtlichen Mitarbeitenden, die im kinder- und jugendnahen Bereich tätig sind, die Unterzeichnung einer Selbstverpflichtung.
  • √…lassen sich von hauptberuflichen und ehrenamtlichen Mitarbeitenden, die im Auftrag der Organisation Kinder und Jugendliche betreuen auf Basis der gesetzlichen Vorgaben das erweiterte Führungszeugnis regelmäßig zeigen.
  • √…berücksichtigen die Prävention sexualisierter Gewalt schon bei der Ansprache und Einstellung von Personal und verankern dies in Arbeitsverträgen.
  • √…führen vereinsinterne Schulungen zur Thematik durch oder entsenden ihre hauptberuflichen und ehrenamtlichen Mitarbeitenden zu entsprechenden Qualifizierungsmaßnahmen.
  • √…informieren regelmäßig und gut sichtbar über die Prävention sexualisierter Gewalt. Z.B. auf der Website, im Newsletter.
  • √…verfügen über grundsätzliche Regeln zu einem wertschätzenden Umgang mit Nähe und Distanz zwischen Erwachsenen, Erwachsenen und minderjährigen sowie innerhalb der Gruppe der Kinder und Jugendlichen (z.B. Körperkontakt, Umkleidesituation, Trainingslager etc.).
  • √…stellen Angebote für Kinder und Jugendliche bereit zur Selbstbehauptung, zur Partizipation und zu Kinderrechten.
  • √…haben Leitlinien/einen Interventionsplan zum Umgang mit Verdachts-/Vorfällen bei sexualisierter Gewalt.
  • √…suchen bei Verdachts-/Vorfällen fachliche Unterstützung von einschlägigen Organisationen oder Fachberatungsstellen und arbeiten die Vorkommnisse im Nachhinein auf.

(√ = diese Maßnahmen werden bereits schon vom SV-DJK Taufkirchen umgesetzt )


Weitere Anlaufstellen sind:

  • BSJ

Der organisierte Sport in Bayern mit seinen tausenden Sportvereinen zählt zu den wichtigsten Orten für Freizeitaktivitäten von Mädchen und Jungen und trägt eine hohe Verantwortung bei der Persönlichkeitsentwicklung. Demnach hat er sich auch für das Wohl der anvertrauten Kinder und Jugendlichen einzusetzen und sie vor sexualisierter Gewalt zu schützen. Wie das aktuelle Forschungsprojekt „Safe Sport“ mit der Deutschen Sportjugend (dsj) als Verbundpartner bestätigt, treten auch im organisierten Sport immer wieder Fälle von sexualisierter Gewalt auf.
Ziel des organisierten Sports muss es sein eine Aufmerksamkeitskultur zu entwickeln, die Kinder und Jugendliche unbeschwert Sporttreiben lässt und Täter/-innen ein deutliches Signal sendet „Bei uns nicht!“.
2003 hat sich die Bayerische Sportjugend (BSJ) explizit gegen sexualisierte Gewalt ausgesprochen und damit gezeigt, dass das Wohlbefinden der Schutzbefohlenen ihr sehr am Herzen liegt. Seitdem macht sich die Bayerische Sportjugend (BSJ) zur Aufgabe…

  • das Thema zu enttabuisieren
  • PsG in der BSJ und ihren Mitgliedsorganisationen zu verankern
  • Präventionsarbeit zu leisten und zu unterstützen
  • Jugend- und Übungsleiter zu sensibilisieren und zu qualifizieren.

Weitere Infos gibt es unter: https://www.bsj.org/index.php?id=6874

Hauptamtliche Ansprechpartnerinnen BSJ

Eva Weber
089/15702-384
psg@blsv.de

Katrin Feldl-Kadan
089/15702-555
psg@blsv.de

  • Präventionsstelle der Erzdiözese München und Freising:

Weitere Infos gibt es unter: https://www.erzbistum-muenchen.de/im-blick/missbrauch-und-praevention/praeventionsarbeit/Team

Weitere Infos gibt es unter: https://www.erzbistum-muenchen.de/unterstuetzung-fuer-betroffene/ansprechpersonen

  • Fachberatung zum Vorgehen in Verdachtsfällen, Beratung von Betroffenen, Therapie:Nummer gegen Kummer, Telefon: 116 111 nummergegenkummer.de
  • Hilfeportal Sexueller Missbrauch:

Das Hilfeportal informiert Betroffene, ihre Angehörigen und andere Menschen, die sie unterstützen wollen. Die bundesweite Datenbank zeigt, wo es in der eigenen Region Hilfsangebote gibt. Weitere Infos gibt es unter:
hilfe-portal-missbrauch.de

  • Anlauf gegen Gewalt:

Unabhängige Anlaufstelle bei Gewalt und Missbrauch im Spitzensport. Weitere Infos gibt es unter: www.anlauf-gegen-gewalt.org

  • Safe Sport / Für Sportvereine:

Weitere Infos gibt es unter: www.ansprechstelle-safe-sport.de

  • Gewalt los werden:

Weitere Infos gibt es unter: www.bayern-gegen-gewalt.de